3 Juli 2023 1460 words, 6 min. read

Rekrutierung durch Kooptation: Die Situation auf dem französischen Markt [Umfrage]

By Pierre-Nicolas Schwab PhD in marketing, director of IntoTheMinds
Einführung In der Welt von HR hat sich die Kooptation zu einem unverzichtbaren Instrument für Unternehmen auf der Suche nach neuen Talenten entwickelt. Durch die Verkürzung der Einstellungszeit, die Senkung der Kosten und die Förderung der Vielfalt stellt die Kooptation […]

Einführung

In der Welt von HR hat sich die Kooptation zu einem unverzichtbaren Instrument für Unternehmen auf der Suche nach neuen Talenten entwickelt. Durch die Verkürzung der Einstellungszeit, die Senkung der Kosten und die Förderung der Vielfalt stellt die Kooptation heutzutage einen festen Bestandteil der Einstellungsstrategien von Unternehmen dar.

Doch obwohl diese Methode viele Vorteile bietet, wird sie noch zu wenig genutzt und manchmal missverstanden. In diesem Artikel untersuchen wir die Kooptation und ihre Auswirkungen auf die aktuellen Rekrutierungsstrategien. Dabei konzentrieren wir uns auf die Erfahrungen in Frankreich.

Dieser Artikel basiert auf einer B2B-Umfrage (CAWI) unter 500 Personalverantwortlichen in Frankreich.

Kooptation: 10 wichtige Statistiken

  • 31% der Unternehmen haben ein Kooptationsprogramm eingeführt
  • 76% der Kooptationsprogramme sind nicht älter als 5 Jahre
  • 84% der Kooptationen erfolgen als Reaktion auf ein offenes Stellenangebot
  • 34% der Unternehmen öffnen die Kooptation für ihre Kunden und 43% für die Angehörigen der Mitarbeiter
  • 54% der Unternehmen haben die Kooptation für alle Positionen geöffnet
  • 50% der Befragten sehen in der Kooptation ein strategisches Eingliederungsinstrument für Unternehmen.
  • 65% der Unternehmen verwenden ein spezielles Kooptationsmanagement-Tool (ATS oder spezielle Tools).
  • In der Umfrage betrug die durchschnittliche Kooptationsprämie 774 €.
  • Kooptation spart durchschnittlich 2.000 € pro Kandidat.
  • 50% der Befragten wählten die Mitarbeiterzufriedenheit als wichtigstes
  • Instrument zur Messung ihres Kooptationsprogramms.

Definition von Kooptation

Bei der Kooptation handelt es sich um einen Rekrutierungsprozess, der auf Empfehlungen und Referenzen von bestehenden Mitarbeitern eines Unternehmens basiert. Wenn ein Unternehmen die Kooptation nutzt, werden die Mitarbeiter dazu ermutigt, potenzielle Kandidaten für offene Stellen vorzuschlagen. Wenn der empfohlene Kandidat eingestellt wird und in der Position zufriedenstellende Arbeit leistet, kann der empfehlende Mitarbeiter eine Prämie oder eine besondere Anerkennung erhalten. Kurz gesagt, bei der Rekrutierung durch Kooptation wird das interne Netzwerk eines Unternehmens genutzt, um auf der Grundlage von Empfehlungen der eigenen Mitarbeiter neue Talente zu finden.

Kooptation, ein beliebtes Instrument seit COVID

Die Umfrage zeigt, dass Kooptationsprogramme relativ neu sind: 76% sind noch keine 5 Jahre alt. Zudem haben viele Unternehmen solche Programme bereits eingeführt (31%).

Trotz dieses Zuspruchs ergab die Studie ebenfalls, dass 58% der Befragten ein solches Programm noch einführen müssen, und 11% der Befragten haben es wieder aufgegeben. Die Gründe für diese mangelnde Akzeptanz sind vielfältig: fehlende Ressourcen, Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Vorteile und Kosten, die 32 % der Befragten für unattraktiv halten.

Kooptation geht über die Unternehmensgrenzen hinaus

Die Studie zeigt auch einen interessanten Trend: mehr Unternehmen öffnen die Kooptation für ihre Kunden (34%) und die Familien ihrer Mitarbeiter (43%). Diese Offenheit deutet auf den Wunsch hin, ein großes und vielfältiges Kooptationsnetzwerk zu schaffen.

Wir sehen also, dass Kooptation nicht in einem „Vakuum“ stattfindet, sondern alle Beteiligten im Unternehmen mit einbezieht, damit diese Strategie effektiv ist und einen Pool kompetenter, qualifizierter und relevanter Kandidaten schafft.

Eine weitere überraschende Statistik ist, dass 75% der Personalleiter angaben, dass sie die Kooptation auf ihre Mitarbeiter für die interne Mobilität ausgeweitet haben. Das bedeutet, dass sowohl die Mitarbeiter, die kooptiert werden, als auch die kooptierten Mitarbeiter bereits Teil des Unternehmens sein können.

Und schließlich – und das ist weniger überraschend – geben 84% der Personalverantwortlichen an, dass die Kooptation als Reaktion auf ein offenes Stellenangebot erfolgt. Die Kooptierung eines Bekannten funktioniert also nur, wenn im Unternehmen ein Bedarf festgestellt wurde und eine Stelle frei ist.

Kooptation: eine Chance für alle Positionen

Wenn es um Kooptation geht, so ist Vielfalt das Gebot der Stunde. So geben 55% der Befragten an, dass alle Positionen für eine Kooptation zur Verfügung stehen.

Was die Berufsprofile angeht, so zeigt die Umfrage, dass die Unternehmen vor allem auf Finanz- und Marketing-/Kommunikationsprofile abzielen, aber auch auf HR- und Vertriebsprofile. In dieser Hinsicht werden IT-Profile, obwohl sie als spärlich gelten, bei Kooptationsprogrammen stark vernachlässigt (10%).

Belohnung der Mitarbeiter zur Beschleunigung und Reduzierung der Einstellungskosten

Eine finanzielle Prämie ist ein wichtiges Instrument im Kooptationsprozess. Den Daten zufolge liegt der durchschnittliche Kooptationsbonus bei 774 €. Die Unternehmen sind es gewohnt, mit einem Einstellungsbonus und einer Knappheitsprämie starke Anreize für die Kooptation zu bieten. Die Bonusbeträge sind für Sales- und Marketingprofile am höchsten, was auf die Bereiche hinweist, in denen die Kooptation am meisten geschätzt wird.

Die bevorzugte Bonuskombination:

  • Einstellungsbonus = €325
    Bonus am Ende der Probezeit = 400 €.
    Bonus bei Profilmangel = €350

Das sind insgesamt rund 1.000 € pro kooptiertem Mitarbeiter.

Boni sind jedoch nicht die einzigen Anreize, die den Unternehmen zur Verfügung stehen. Laut unserer Umfrage sind zusätzliche Urlaubstage der beliebteste Anreiz für Personalleiter (55%). Andere Mittel sind besondere Anlässe (z.B. Restaurants) und öffentliche Danksagungen!

Trotz dieser relativ hohen Anreize sind 85% der Unternehmen der Meinung, dass die Kooptation mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 2.000 € pro Bewerber die kostengünstigste Einstellungsmethode ist. Die bevorzugte Kombination von Anreizen liegt bei etwa 1.000 € pro kooptiertem Kandidaten. Außerdem sind 80% der Unternehmen der Meinung, dass die Kooptation die schnellste Einstellungsmethode darstellt.

Die Bedeutung der Förderung, um die Dynamik der Kooptation aufrechtzuerhalten

Es ist wichtig, das Kooptationsprogramm zu fördern, um das Engagement der Mitarbeiter zu erhalten. 50% der befragten Personalleiter führen das Kooptationsprogramm vierteljährlich über die Karriere-Website des Unternehmens (46%) und das Intranet des Unternehmens (45%) durch.

Zu diesem Zweck gaben 65% der Befragten an, dass sie ein spezielles Tool zur Verwaltung der Kooptation angeschafft haben (Linkeys, Keycoopt-System, Trusty…). Diese Zahl verdeutlicht die wachsende Bedeutung der Technologie im Kooptationsprozess und den eklatanten Bedarf an internen Ressourcen zur Verwaltung dieses Programms in den Unternehmen.

Interessanterweise nutzen 49% der Befragten auch Kooptationsnetzwerke, was den Trend hin zu einem umfassenden Kooptationsnetzwerk in den Unternehmen verdeutlicht.

Wichtige HR-Ziele: Vielfalt und Mitarbeiterzufriedenheit

Fast 50% der Befragten setzten die kooptierte Rekrutierung ein, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und Zeit und Kosten für die Rekrutierungsprozesse zu reduzieren.

Einer Untersuchung von QAPA (2019) zufolge sind diese beiden Faktoren auch die meistgenannten. Insbesondere die Reduzierung der Einstellungsdauer steht an erster Stelle, dicht gefolgt von der Reduzierung der Kosten.

Außerdem fällt in unserer Umfrage auf, dass die Option „mehr Vielfalt“ auf dem gleichen Niveau wie die Option „Kostensenkung“ genannt wird. Die Kooptation ist für Unternehmen ein strategisches Element der Integration, das es ihnen ermöglicht, vielfältige Talente in ihren Teams zu fördern.

Die Ergebnisse unserer Umfrage stehen im Widerspruch zu aktuellen Untersuchungen zu diesem Thema. Laut Payscale (2017) sind 44% der Empfohlenen weiße Männer, verglichen mit 22% der weißen Frauen. Bei farbigen Männern und Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie empfohlen werden, 26% bzw. 35% geringer.

Hohe Zufriedenheit und schnelle Amortisierung der Investition

Bei den Unternehmen, die den Schritt gewagt haben, kommt die Kooptation bei den Personalverantwortlichen gut an. Die NPS-Werte liegen bei 19*, und fast 32% sind positiv gestimmt. Die Zufriedenheitsquote liegt bei 78%.

Das ist kaum verwunderlich, denn die Umfrage zeigt auch, dass die Einführung eines Kooptationsprogramms mit einer sehr schnellen Amortisierung der Investition einhergeht. Fast 50% der Personalleiter berichteten von einer zufriedenstellenden Kapitalrendite in weniger als 6 Monaten.

Ein weiterer Beweis für die Effektivität der Kooptation ist der Prozentsatz der Einstellungen, die mit Hilfe dieses Instruments vorgenommen wurden! 43% der befragten Unternehmen konnten zwischen 31 und 50% ihrer Mitarbeiter durch Kooptation einstellen! Wenn man bedenkt, dass das gleiche Instrument fast 2.000 Euro pro Einstellung einsparen kann, kann man nicht mehr daran zweifeln, dass die Personalabteilungen damit zufrieden sein werden!

Fazit: Die vielversprechende Zukunft der Kooptation

Alles in allem ist das Potenzial für die Kooptation sehr vielversprechend. Da 96 % der Unternehmen planen, innerhalb der nächsten 12 Monate ein Programm einzuführen, dürfte sich die Kooptation zu einem zentralen Element der Einstellungsstrategien entwickeln.

Allerdings gibt es noch einige Herausforderungen. Obwohl Kooptationsprogramme relativ jung sind – über 70% der Programme sind weniger als 5 Jahre alt – müssen viele Unternehmen (58%) noch ein Kooptationsprogramm einführen. Noch besorgniserregender ist, dass 11% der Unternehmen ihre Kooptationsprogramme abgebrochen haben, oftmals aufgrund des Mangels an greifbaren Ergebnissen.

Außerdem ist es nach wie vor schwierig, die Kosten und den Nutzen der Kooptation zu ermitteln. 32% der Befragten gaben an, dass die Kosten/Nutzen interessanter und einfacher zu messen sein müssten. Dies deutet darauf hin, dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um effektive Messinstrumente zu entwickeln und mehr Unternehmen von der Nützlichkeit der Kooptation zu überzeugen.

Trotz dieser Herausforderungen bietet die Kooptation viele Vorteile. Sie reduziert nicht nur die Einstellungszeit und die damit verbundenen Kosten, sondern fördert auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Vielfalt innerhalb der Teams. Außerdem trägt die Kooption dazu bei, ein umfangreiches Netzwerk von Kooptationen zu schaffen, und fördert so die Personalgewinnung und die interne Mobilität.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kooptation zwar noch in den Kinderschuhen steckt, aber ihr Potenzial, die Einstellungsverfahren zu verändern, unbestreitbar ist. Durch die Integration der Kooptation in ihre Rekrutierungsstrategie können Unternehmen ihre Rekrutierungsprozesse optimieren, ihre Arbeitgebermarke stärken und eine Kultur der Integration und Vielfalt fördern.



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